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Johann Heinrich Pestalozzi

(1746-1827), schweizerischer Pädagoge und Reformer, dessen Theorien der Volksschule den Weg bereiteten.

 

Johann Heinrich PestalozziPestalozzi legte großen Wert auf die Entfaltung der in jedem Menschen angelegten positiven Kräfte, als deren Grundlage er unter anderem die Familie ansah.
Für ihn gründete Erziehung nicht auf Wissensanhäufung, sondern auf der Entwicklung von menschlichen Fähigkeiten aus der direkten Anschauung und im praktischen Umgang. Darüber hinaus forderte er Bildung unabhängig von Standesunterschieden.
Mit der Zeit gewannen seine Ideen Einfluss auf die Methoden der Elementarerziehung in ganz Europa und Nordamerika. Insbesondere in der Lehrerausbildung wirkten sie schulbildend.
Man kann Pestalozzis didaktisches Programm mit einem Satz des modernen Schulreformers Hartmut von Hentig umschreiben:
"Die Lebensprobleme der heute heranwachsenden Kinder sind so viel größer als ihre Lernprobleme, sie schieben sich so gebieterisch vor diese oder fallen ihnen in den Rücken, dass die Schule, wenn sie überhaupt belehren will, es erst mit den Lebensproblemen aufnehmen muss: sie muss zu ihrem Teil Leben ermöglichen".
Der große Beitrag Pestalozzis zur Didaktik liegt darin, dass er nach Möglichkeiten suchte, "die Menschen zu stärken", um in der Einheit von Handeln, Sprache und Emotion Lernprozesse zu initiieren.